Info zur Degenerative Myelopathie

Vor kurzem haben wir durch eine Züchterin aus Österreich über Facebook das erste Mal etwas von der „DM" gehört und dass diese Krankheit in einigen Linien von holländischen Schäferhunden vorkommen soll. Wir wurden natürlich hellhörig und haben recherchiert.

Wir begannen sofort mit Nachfragen beim NHC, Laboren, Genetikern, welche Hunde waren betroffen, schrieben Eigentümer, Züchter etc. an. Einen nicht durchdachten Schnellschuss wollten wir vermeiden, da so etwas rein gar nichts bringt.

Die zusammengetragenen Informationen geben wir wie folgt wieder:

Mumpitz (Registerhund/ Eltern Askan & Xena vom Uetzerland) ist aufgrund dieser Krankheit im Januar leider verstorben. Mumpitz war aus einer Wurfwiederholung der Vollbruder zu Troll, welcher ebenfalls verstorben ist. Den Symptomen nach ist zu vermuten, dass es sich auch hierbei wahrscheinlich um die DM gehandelt hat. Mumpitz wurde genetisch darauf untersucht und es wurde seitens Laboklin bestätigt, dass er daran erkrankt ist und somit das mutierte Trägergen zu 100% an seine Nachkommen weitergibt. Sein Sohn Ares Picasso vom Birkenstumpf wurde ebenfalls seitens Laboklin untersucht und er ist Träger des mutierten Gens, würde somit auch das Trägergen weitergeben.

Die Untersuchungsergebnisse lagen bereits im Februar vor und es ist für uns unverständlich und verantwortungslos, dass wir als zuständiger Rassezuchtverein keinerlei Info erhalten haben, zumal Ares als Deckrüde im HSCD geführt wird. Stattdessen erfuhr es aufgrund einer Deckanfrage aus Österreich der Club in Österreich und dort wurde eine Untersuchungsreihe begonnen mit Hunden, die eventuell betroffen sein könnten. Jedoch erhielten wir auch hier keinerlei Info und es gab auch keine Transparenz, obwohl es deutsche Hunde betrifft. Wir würden uns wünschen, dass man hier enger zusammenarbeiten würde. Niemand kann etwas dafür, wenn eine erbliche Krankheit auftritt. Aber wir tragen alle die Verantwortung, diese schnellstmöglich zu eliminieren und zwar gemeinsam.

Leider können wir aufgrund der fehlenden zeitnahen Informationen erst jetzt reagieren und haben im ersten Schritt den Vollbruder von Askan testen lassen, da dieser sehr viele Nachkommen weltweit hat. Es handelt sich hierbei um Fleisch (Xer /Rommelherder) und dieser ist frei von DM, was uns sehr gefreut hat.

Weiterhin haben uns die Eigentümer von Askan und Xena mitgeteilt, dass ihnen keinerlei Erkrankungen oder Probleme bekannt sind. Da der A Wurf vom Birkenstumpf gemäß der Vererbung zu 100% Träger sein müssten, haben wir uns auch mit der ehemaligen Züchterin in Verbindung gesetzt.

Auch haben wir die gesamten Ahnen der Linien betrachtet und diese sind durchaus häufiger in Nachzuchten vertreten, sowohl unter der FCI als auch außerhalb. Uns wurde mitgeteilt, dass Nachzuchten aus Linien von Quattro, Catro und Nico van Neerland eventuell betroffen sein könnten. Selbstverständlich muss man die gesamte Ahnenreihe von betroffenen Hunden betrachten, insofern vorhanden bzw. aufgeführt.

Die DM ist eine Erkrankung, die tödlich endet. Es ist eine Erbkrankheit, kann aber auch erworben sein. Aus diesem Grund ist der Gentest die einzige Möglichkeit einer klaren Diagnose. Der Gentest für das mutierte Gen ist relativ neu und die Vererbung ist autosomal rezessiv. Es gibt viele Rassen, die massiv von dieser Krankheit betroffen, daher ist die DM keine neue Krankheit. Wir haben auch mit anderen Rassezuchtvereinen gesprochen und man sollte diese Krankheit nicht unterschätzen – aber auch keine Panik betreiben.

Laboklin:

http://www.laboklin.de/index.php?link=labogen/pages/html/de/erbkrankheiten/hund/hund_degenerative_myelopathie-dm.html

Im ersten Schritt haben wir uns für folgende Maßnahme entschieden:

Wir verpflichten den Gentest für alle zukünftigen Zuchthunde und Verpaarungen.
Für unsere bestehenden Zuchthunde empfehlen wir den Eigentümern, diesen Test ebenfalls durchzuführen. Dies geschieht über den HSCD e.V. mit dem bereits eingelagerten Blut und kostet ca. 50 Euro. Einfach eine email an Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann. senden mit der Beauftragung, dass der Test durchgeführt werden soll.

Nachkommen von Elterntieren, welche als „frei" bestätigt werden, benötigen keinen Test!

Wir werden vorerst diese Regelung durchführen und je nach Resultat kann man dann die Regelung erneut überarbeiten. Wir werden unsere Vorgehensweise allen anderen Rassezuchtvereinen mitteilen, da eine enge Zusammenarbeit wichtig ist.

Der Vorstand

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